Herzogtum Lauenburg/Brüssel (pm). Nachdem die Mitglieder des kreisweiten Jugendforums über Monate mit der Unterstützung des Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg geplant und organisiert hatten, ging es vom 5. bis 8. November endlich für 24 junge Menschen aus dem ganzen Kreis Herzogtum Lauenburg nach Brüssel. Mit dabei waren junge Menschen aus den Kinder- und Jugendbeiräten, aus Vereinen, aus Schülervertretungen und weitere interessierte Mitfahrer. Die Jugendlichen im Alter von dreizehn bis 21 Jahren entdeckten dabei die Geschichte und Politik der Europäischen Union hautnah und tauchten nebenbei ein in den europäischen Alltag des multikulturellen Brüssels. Die Gruppe begegnete Menschen aus ganz Europa, die in Brüssel leben und arbeiten und sich für eine gemeinsame europäische Zukunft stark machen.
Seit 70 Jahren bringen die Europäische Union und ihre Vorläufer Menschen aus ganz Europa zusammen, sorgen für Frieden in großen Teilen des Kontinents und lassen auch junge Menschen – zum Beispiel durch das grenzenlose Reisen – die vielen Vorteile eines vereinten und demokratischen Europas spüren. Dabei spielt Brüssel als einer der Hauptsitze der EU eine besondere Rolle. Aus diesem Grund entstand die Idee des kreisweiten Jugendforums, sich die „europäische Hauptstadt“ einmal genauer anzuschauen und zu erkunden, wo europäische Politik eigentlich mitgestaltet wird.
Neben dem Besuch des Besucherzentrums „Parlamentarium“ und dem Haus der europäischen Geschichte stand vor allem der mit viel Spannung erwartete Besuch des EU-Parlaments auf dem Programm der Jugendlichen. Auch wenn in Brüssel als Zweitsitz des Parlaments nur ein Teil der Sitzungen stattfindet (der Hauptsitz liegt in Straßburg/Frankreich), so bekamen die Teilnehmenden doch einen guten Einblick, wie ein Parlament mit Abgeordneten aus 28 Mitgliedsstaaten und 24 Amtssprachen funktionieren kann – auch wenn dies bedeutet, dass es manchmal etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Zwar konnten die Jugendlichen ihre Fragen anders als geplant leider nicht direkt an Abgeordnete des Parlaments stellen, jedoch standen Mitarbeiter der Büros von CDU und SPD aufgrund von kurzfristigen Absagen trotzdem Rede und Antwort: Wie arbeiten die Abgeordneten der vielen unterschiedlichen Parteien in länderübergreifenden Fraktionen zusammen? Wie werden Kompromisse und Mehrheiten überhaupt gefunden? Wie sieht der Alltag einer oder eines Abgeordneten aus? Und warum ist es hilfreich mehrere Sprachen zu sprechen?
Am Ende der vier Tage ist den Teilnehmenden klar: Europäische Politik ist sicherlich nicht einfach. Sie wird aber auch nicht einfacher, wenn wir aufhören zusammenzuarbeiten und ins Gespräch zu gehen. Dazu kann jeder etwas beitragen; die europäischen Institutionen genauso wie jede Bürgerin und jeder Bürger. Die jungen Mitglieder des kreisweiten Jugendforums stellten fest: „Europas Vielfalt, gemeinsame Werte und unsere demokratischen Errungenschaften sind unverzichtbar für eine gemeinsame Zukunft. Nur so können die Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam bewältigt werden.“
„Dies sind viele wichtige Gründe am 26. Mai 2019 wählen zu gehen, wenn man das 18. Lebensjahr vollendet hat. Die Wahl des EU-Parlaments ist die Gelegenheit die Zukunft eines demokratischen Europas mitzugestalten“, so Sara Opitz vom Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg.
Im kreisweiten Jugendforum engagieren sich junge Menschen aus dem gesamten Kreisgebiet. Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen, tauschen sich über aktuelle Geschehnisse, Möglichkeiten des politischen Engagements aus, planen eigene Projekte und verfügen selbständig über einen jährlichen Jugendfonds in Höhe von 7.000,- Euro. Das kreisweite Jugendforum steht allen Jugendlichen und jungen Menschen bis 27 Jahre offen. Bei Fragen und Interesse steht der Kreisjugendring gerne zur Verfügung.
Finanziell unterstützt wurde die Fahrt neben dem kreisweiten Jugendforum auch vom Kinder- und Jugendbeirat Lauenburg und dem Jugendforum der Stadt Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen. Die hierbei beteiligten „Partnerschaften für Demokratie“ der drei Fördergebiete werden im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.