Lübeck (pm). Die Lage in der regionalen Wirtschaft in Schleswig-Holstein blieb im dritten Quartal des laufenden Jahres stabil. Das belegt der Konjunkturklimaindex der IHK Schleswig-Holstein: Er liegt im Quartalsvergleich kaum verändert bei 120,6 Punkten. Die Indexskala reicht von null bis 200 Punkten.
Die Antworten aus den Unternehmen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage vermitteln mit nur leichten Abstrichen im Vergleich zum Vorquartal ein anhaltend positives Bild: 44,8 Prozent der Befragten bezeichneten ihre Situation als gut, 45,0 Prozent als zufriedenstellend und 10,2 Prozent als schlecht (Vorquartal: 44,7 Prozent; 48,3 Prozent; 7,1 Prozent). „Die Geschäfte liefen für die meisten Unternehmen gut, nur ein kleiner, wenn auch etwas gestiegener Anteil der Unternehmerschaft war unzufrieden. Damit präsentiert sich die konjunkturelle Lage in Schleswig-Holstein anhaltend robust“, fasst Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, das Resultat der Umfrage zusammen.
In der Industrie sorgten gestiegene Auftragseingänge für eine positive Lagebewertung. Eine überdurchschnittliche Beurteilung meldete erneut das Baugewerbe, allerdings mit leichten Abstrichen im Vergleich zum vorausgegangenen Quartal. Die Branche arbeitet am Kapazitätsmaximum. Es war daher keine weitere Steigerung bei den Auftragseingängen möglich. Umsatz- und Ertragsrückgänge bei einem größeren Teil der Unternehmen im Großhandel sorgten im Quartalsvergleich für eine etwas eingetrübte Stimmung. Im Einzelhandel berichtete fast jedes zweite Unternehmen von Umsatzrückgängen. Rückläufig zeigten sich die Ergebnisse für das Verkehrsgewerbe. Auf einem weit überdurchschnittlichen Niveau festigte sich hingegen die Stimmungslage bei den unternehmensnahen und personenbezogenen Dienstleistungen. Diese konnten ihre Umsätze und Erträge überwiegend steigern.
Risiken für die künftige wirtschaftliche Entwicklung sehen die Unternehmen vor allem im Fachkräftemangel. Insgesamt fast zwei Drittel der Antworten entfielen hierauf. Infolgedessen berichtete auch fast jedes zweite Unternehmen davon, dass es offene Stellen über einen längeren Zeitraum nicht besetzen konnte. Besonders prägnant ist das Problem im Bau- und Verkehrsgewerbe.
Im Vergleich zu den Ergebnissen des zweiten Quartals zeigten sich die Geschäftserwartungen sogar noch leicht verbessert: 22,2 Prozent der Antwortenden rechnen mit einer günstigeren, 63,6 Prozent mit einer gleichbleibenden und 14,1 Prozent mit einer ungünstigeren Geschäftsentwicklung (Vorquartal 19,1 Prozent; 67,7 Prozent; 13,2 Prozent). „Insgesamt überwiegt in der schleswig-holsteinischen Wirtschaft der Optimismus. Die Unternehmen planen weiterhin mit steigenden Beschäftigtenzahlen und Investitionen. Allerdings trüben sich die Exporterwartungen bei einem Teil der Unternehmen ein, was angesichts der bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die internationalen Märkte nicht überrascht“, erläutert Präsidentin Kühn. Im abgelaufenen dritten Quartal rechneten 17 Prozent der Unternehmen mit einer schwächeren Exportentwicklung (Vorquartal: 5,3 Prozent), während der Anteil der Unternehmen mit positiven, also steigenden Exporterwartungen mit rund 35 Prozent nahezu konstant blieb.