Geesthacht (pm). Es ist ein schöner Erfolg für die Bemühungen von Dr. Jörn Gessner vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), dass er nun grünes Licht erhalten hat für den Bau einer Anlage zur Aufzucht des Europäischen Störs in Geesthacht. Geplanter Standort ist die Elbinsel in unmittelbarer Nähe der Fischtreppe. Dies bietet die Chance, dort über die Fischfauna der Elbe zu informieren sowie über die Notwendigkeit, Flüsse durchgängig zu machen, damit sie Lebensraum für Wanderfische wie den Stör, aber auch Lachs und Aal sein können.
Bereits vor drei Jahren hatte der lauenburgische Kreistag auf Antrag der FDP-Kreistagsfraktion die ideelle Unterstützung dieses Vorhabens beschlossen. Die Stadt Geesthacht stand dem Vorhaben von Anfang an aufgeschlossen gegenüber, während das Umweltamt des Kreises Bedenken geltend machte und erst von der Bedeutung des Vorhabens für die Wiederansiedlung des Störs aber auch für unseren Kreis überzeugt werden musste. Wir freuen uns, dass nach der Überwindung der planungsrechtlichen Hürden nun der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages mit der Förderung der bundesweit einmaligen Anlage die Realisierung des Vorhabens einen bedeutenden Schritt vorangebracht hat.
In Frankreich hat sich der letzte Bestand des Europäischen Störs erhalten, der bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts in Eider und Elbe, aber auch in Weser und Rhein heimisch war. Ausgehend von dem französischen Bestand baute das IGB einen eigenen Elterntierbestand auf. Auf der Elbinsel ist eine Laichfischhaltung sowie eine Anlage zur Aufzucht von Jungfischen geplant. Wichtig ist, dass die jungen Fische die Elbe als Heimatgewässer erkennen und nach der Wachstumszeit im Meer zum Laichen in die Elbe zurückkehren.
Der Stör war 2014 Fisch des Jahres. Eine Broschüre des Deutschen Angelfischerverbandes informiert über den Stör und die Maßnahmen zur Wideransiedlung.