Herzogtum Lauenburg (pm). Im Oktober hat die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg im Vergleich zum Vormonat um 155 abgenommen und liegt jetzt bei 4.835. Die Arbeitslosenquote ist in der Folge um 0,2 Prozentpunkte zum September gesunken und beträgt aktuell 4,6 Prozent. Damit verzeichnet die Agentur für Arbeit Bad Oldesloe die niedrigste Arbeitslosenquote im Kreis Herzogtum Lauenburg seit Erhebung der Arbeitslosendaten auf Kreisebene 1997.
Vor einem Jahr waren noch 5.309 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 474 mehr als aktuell. Die Arbeitslosenquote lag seinerzeit bei 5,2 Prozent. „Der positive Trend am Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg hat sich fortgesetzt. Wir stellen über die Ferienwochen zwar regelmäßig fest, dass weniger neue Mitarbeiter in den Unternehmen eingestellt werden. Jedoch konnten in diesem Oktober trotzdem wieder mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden als neu hinzugekommen sind. Und die Unternehmen suchen weiter neue Mitarbeiter. Die Zahl der gemeldeten Stellen bewegt sich unverändert auf hohem Niveau. Die Arbeitslosigkeit liegt weiter deutlich unter dem Vorjahr und ich freue mich über die niedrigste Arbeitslosenquote im Kreis Herzogtum Lauenburg seit Erhebung der Daten auf Kreisebene 1997“, sagt Dr. Heike Grote-Seifert, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Auch wenn die Unternehmen im Oktober ferienbedingt weniger eingestellt haben, suchen sie unverändert neue Mitarbeiter. Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter haben sie in diesem Monat 330 neue Stellen gemeldet. Damit sind aktuell insgesamt 1.435 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, zwei Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die meisten neuen Mitarbeiter werden im Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Baugewerbe, verarbeitenden Gewerbe und der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
Ausbildungs-Initiative „Zukunftsstarter“ – mehr als jeder zweite Arbeitslose in Herzogtum Lauenburg ohne Berufsabschluss
Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sind nach Erfahrungen der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als die mit Berufsabschluss und sie benötigen meistens auch länger, einen neuen Job zu finden. „Ihr Anteil an allen arbeitslosen Menschen liegt im Kreis Herzogtum Lauenburg bei 55,3 Prozent. Damit fehlt mehr als jedem zweiten Jobsuchenden ein Berufsabschluss“, sagt die Agenturchefin. „Vor dem Hintergrund des sich wandelnden Arbeitsmarktes, der zunehmend ausgebildete Fachkräfte benötigt, setzen wir unverändert auf die Qualifizierung derer, die keinen Abschluss haben.“
Hierzu gibt es die Initiative „Zukunftsstarter“, mit der die Bundesagentur für Arbeit bei jungen Erwachsenen zwischen 25 und 35 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung verstärkt dafür wirbt, einen Berufsabschluss nachzuholen. „Für sie lohnt es sich auf jeden Fall, noch einmal eine Berufsausbildung in Betracht zu ziehen“, sagt die Chefin der Arbeitsagentur. „Die Vorteile eines Berufsabschlusses liegen klar auf der Hand: die Nachhaltigkeit von Beschäftigung ist deutlich höher, die Bezahlung besser und die Aufstiegschancen größer. Wer ohne abgeschlossene Ausbildung ist und „Zukunftsstarter“ werden möchte, sollte seinen Vermittler oder seine Vermittlerin in der Arbeitsagentur oder im Jobcenter ansprechen“, wirbt Grote-Seifert.
Auch Unternehmen können „Zukunftsstarter“ werden, indem sie einen Umschüler oder eine Umschülerin ausbilden und so ihren Fachkräftebedarf decken. „Wie das geht und wie wir dabei unterstützen können – dazu berät unser Arbeitgeber-Service gerne“, ergänzt die Agenturchefin.
Unterbeschäftigung
Von den derzeit 4.835 arbeitslosen Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg sind 505 Schutzsuchende, 34 weniger als im Vormonat. Insgesamt werden von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg aktuell 1.190 geflüchtete Menschen betreut. Der Großteil von ihnen besucht aber einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters und gilt damit nicht als arbeitslos.
Nicht als arbeitslos gezählt werden auch Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht. „Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind“, erläutert die Agenturchefin. Aktuell beträgt ihre Zahl im Kreis Herzogtum Lauenburg 6.683. Dies sind 616 oder 8,4 Prozent weniger als im Oktober des vergangenen Jahres.