Geesthacht (pm). Geesthachts Ratsherr Sven Minge und Marcus Worm, Sprecher der Kreis-Grünen, haben sich zum Rückbau des Kernkraftwerk Krümmel und zu einem möglichen Laufwasserkraftwerk ausgetauscht. Kürzlich hat die Stadt Geesthacht eine Stellungnahme zum geplanten Rückbau des Atomkraftwerkes im Fachausschuss einvernehmlich abgestimmt, zuletzt gab es allerdings parteiübergreifend Zweifel an einer möglichen neuen Baustraße zwischen Krümmel und Wiershop.
Die Deponie in der Gemeinde Wiershop ist derzeit der Favorit als Empfänger für den gesamten Bauschutt des Kernkraftwerkes, der im Rahmen des Rückbaus anfällt. Das abschließende Rückbau-Konzept ist bisher offen.
„Niemand hat dieses bisher festgelegt und wir sind dazu offen. Auch andere Abnehmer kommen in Betracht“, meinen Minge und Worm. Es geht nicht um radioaktiv verstrahlten Bauschutt, sondern um „freigemessene“ Bausubstanz des Kraftwerkes. „Eine neue Baustraße wäre ein erneuter schwerer Eingriff in die Natur, mögliche Ausweichrouten für viele Bürgerinnen und Bürger eine Zumutung“, meinen Minge und Worm. Deshalb wäre eine Prüfung eines neuen Hafens im Bereich des Kernkraftwerkes Krümmel zweckmäßig und auch nachhaltig. Auch wenn sich die Stadtverwaltung derzeit nicht zuständig fühle, politisch wolle man dieses klären.
Im Rahmen der angekündigten 167-Millionen-Sanierung des Geesthachter Wehrs, wäre die Installation eines Laufwasserkraftwerk im Sinne der Klimaziele prüfenswert. Minge und Worm sind dabei als regional engagierte Kommunalpolitiker optimistisch:
Im nächsten Geesthachter Energie- und Umweltausschuss am 26. November wird
es einen Vortrag zum technischen Fortschritt der Turbinentechnik geben. Dabei spielt der Schutz des Fischbestandes in der Elbe natürlich eine wesentliche Rolle.
„Soweit die Aussagen zutreffen, wäre im Rahmen des technischen Fortschrittes ein Laufwasserkraftwerk nun möglich“, meinen Minge und Worm. Eine notwendige Wirtschaftlichkeitsberechnung steht in diesem Zusammenhang allerdings noch aus.
„Unsere Aufgabe ist es, Vattenfall als Folgeinhaber der Laufwasserkraftrechte am Geesthachter Wehr zur Prüfung anzuregen, mit aktueller Turbinen-Entwicklungen und zuletzt mit ökologischem sowie politischem Rückenwind aus Geesthacht, Kiel und Berlin zu überzeugen“, meinen Minge und Worm abschließend.