Ratzeburg (pm). Der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Stadtmarketing der Stadt Ratzeburg befasste sich auf seiner konstituierenden Sitzung mit einer gemeinsamen Marketing-Struktur für die „Ratzeburger Seen-Region“, die im Juni im Rahmen eines Workshops zur „Tourismusstrategie Ratzeburg“ im Zusammenhang mit der Erarbeitung eines neues Tourismuskonzeptes für den Kreis Herzogtum Lauenburg erörtert wurde. Stadtmarketingkoordinatorin Katrin Jester berichtete den Ausschussmitgliedern von einer erkundenden Exkursion mit Vertretern der Herzogtum Lauenburg Marketing und Service (HLMS), des Amtes Lauenburgische Seen, der Stecknitz-Region und der Stadt Ratzeburg nach Plön im vergangenen Juli, um sich am Beispiel der Region „Großer Plöner See“ beziehungsweise der Holsteinischen Schweiz über das dortige Modell der verbindlichen, interkommunalen Zusammenarbeit zu informieren.
Caroline Backmann, Koordinatorin Region ‚Großer Plöner See‘, empfing dort die Delegation aus dem Nordkreis des Lauenburgischen und gab einen Einblick von den Anfängen der Errichtung des Zweckverbandes „Großer Plöner See“ im Jahre 2010 bis heute. Kernaufgabe des Verbandes ist die Förderung der touristischen Entwicklung innerhalb des Verbandsgebietes. Zu den Aufgaben gehören insbesondere die strategische touristische Ausrichtung der Region Großer Plöner See, ein gemeinsames Tourismusmarketing unter dem Dach des Regionalverbandes Holsteinische Schweiz, der Betrieb von Tourist-Informationen sowie die gemeinsame Angebotsentwicklung und -koordination inklusive Vorschlägen und Abstimmung zu ausgewählten Bereichen der Infrastruktur.
Angeregt durch die positiven Erfahrungen des Zweckverbandes „Großer Plöner See“, aber wissend, dass die Stärkung der touristischen Profilbildung der „Ratzeburger Seen-Region“ ein langer Prozess ist, der viele kleine und große Schritte beinhaltet, vereinbarten die beteiligten Fachleute aus dem Amt Lauenburgische Seen, der Stecknitz-Region und der Stadt Ratzeburg einen Fahrplan zur möglichen Entwicklung eines touristischen Marketings zur „Ratzeburger Seen-Region“ und deren Ziele.
So soll zunächst in einer Übersicht erfasst werden, welche touristischen Dienstleistungen und Eigenveranstaltungen in den jeweiligen Bereichen erbracht werden, welche Verzeichnisse, Pläne und Informationsschriften herausgegeben werden, was online abrufbar ist, wieviel Mittel zur Verfügung stehen und wie dies finanziert wird. Im Anschluss soll eine gemeinsame, interkommunale Versammlung der mit Tourismus beauftragten Gremien ausgerichtet werden, auf der Caroline Backmann von den positiven Erfahrungen der Region „Großer Plöner See“ berichten soll. Eingebettet und abgestimmt wird dieser Prozess dabei in die Entwicklung des neuen Tourismuskonzeptes für den Kreis Herzogtum Lauenburg.
Ziel einer gemeinsamen touristischen Vermarktung der „Ratzeburger Seen-Region“ soll die Verbesserung des Auftritts nach außen, der Vermarktung der Region sowie die Optimierung des Kosten-und Verwaltungsaufwandes sein. So sollen mit dem gleichen Einsatz von Mitteln ein höherer Nutzen erzielt und neue Projekte möglich werden. Da viele Organisationen und Gemeinden beteiligt sind und die Ausgangsvoraussetzungen der einzelnen Beteiligten sehr unterschiedlich sind, sind noch diverse rechtliche, strukturelle und steuerliche Fragen und zudem sämtliche beihilferechtlichen und vergaberechtlichen Fragestellungen zu klären.