Bezahlbarer Wohnraum ist im Stadtgebiet Hamburg zu einem raren Gut geworden. Dies macht sich immer stärker in den Nachbargemeinden bemerkbar und erreicht mittlerweile auch das Herzogtum Lauenburg. Die Bevölkerungszunahme, die für 2030 prognostiziert wurde, ist schon jetzt erreicht.
Bevölkerungswachstum bringt Probleme auf dem Immobilienmarkt mit sich
Im Herzogtum leben in diesem Jahr schon 195.000 Einwohner – eine Zahl, die ursprünglich für 2030 erwartet worden war. Für den sprunghaften Anstieg gibt es gleich zwei Gründe: Zum einen die neu zugezogenen Flüchtlinge, die zum für einen Anstieg der Geburtenraten sorgt und zum anderen Zuzügler aus Hamburg auf der Suche nach bezahlbaren Ein- und Zweifamilienhäusern mit Garten für ihre Familien. Sie profitieren von kurzen Wegen in den größeren Städten Mölln und Ratzeburg und von einer guten Verkehrsanbindung an den Großraum Hamburg mit seinen Arbeitsplätzen. Zugleich sind Grundstücke und Immobilien in Ratzeburg und den umliegenden Orten derzeit noch erschwinglich. Das Angebot reicht dabei von modernen Neubaugebieten bis zu idyllischen Villen und Fachwerkhäusern umgeben von weitläufiger Natur. Ein wunderschönes Naherholungsgebiet mit mehreren Seen und die Nähe zur Ostseeküste tun ihr Übriges. Doch die steigende Nachfrage nach Wohnraum hat auch eine Schattenseite: Sie lässt die Preise in die Höhe schnellen. In den nächsten Jahren werden rund 10.000 Wohnungen fehlen und die SPD hat bereits vorsichtshalber einen Antrag auf bezahlbares Wohnen platziert um den Bedarf nicht nur für gutbetuchte Zuzügler zu decken..
Bauland ein teures Gut
Problematisch sind die Grundstückspreise bei der Beschaffung von bezahlbarem Wohnraum: Beim Bauland steht das Herzogtum Lauenburg mit 88,31€ pro Quadratmeter schon jetzt relativ weit oben im Ranking der Region. Teurer ist es nur noch in der Hansestadt Lübeck (107,3€), in Stormarn (121,8€) und in Pinneberg (187,35€). Zum Vergleich: In Hamburg selbst zahlen potenzielle Bauherren sagenhafte 548,31€ pro Quadratmeter und in Ludwigslust-Parchim gerade einmal 13,36€.
Weiteres Wachstum im Norden zu erwarten
In einer groß angelegten Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsinstitutes wird das Herzogtum Lauenburg gemeinsam mit den Kreisen Harburg, Stade, Pinneberg, Segeberg und Stormarn der Metropolregion Hamburg zugerechnet, die die Hansestadt selbst umgibt. In allen Kreisen wird in den nächsten Jahren mit einem Bevölkerungszuwachs von bis zu 7,2% gerechnet. Anders sieht es in den östlichen Kreisen aus, die im weiteren Sinne ebenfalls noch der Metropolregion hinzugerechnet werden: In Nordwestmecklenburg wird mit einem Rückgang zwischen 15 und 34,6% gerechnet, im südlich angrenzenden Ludwigslust-Parchim noch immer mit 7,5 – 15%.