Herzogtum Lauenburg (pm). Im September ist die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg im Vergleich zum Vormonat um 310 zurückgegangen und liegt jetzt bei 4.990. Die Arbeitslosenquote ist in der Folge um 0,3 Prozentpunkte zum August gesunken und beträgt aktuell 4,8 Prozent. Das ist die niedrigste Arbeitslosenquote in einem Monat September seit Erhebung der Arbeitslosendaten auf Kreisebene 1997.
Vor einem Jahr waren noch 5.487 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 497 mehr als aktuell. Die Arbeitslosenquote lag seinerzeit bei 5,4 Prozent. „Nach den Sommerferien ist der Arbeitsmarkt im Herzogtum Lauenburg mit viel Schwung in den Herbst gestartet. Im Juli und August gab es noch einen Anstieg der Arbeitslosigkeit, der aber saisonal üblich ist und uns nicht überrascht hat. Jetzt hat der Markt wieder Fahrt aufgenommen: die Unternehmen stellen vermehrt neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Hinzu kommt, dass wegen des Ausbildungs- und Schuljahresbeginns insbesondere die Zahl arbeitsloser junger Menschen gesunken ist. Beides hat den Arbeitsmarkt im September deutlich entlastet. Zum zweiten Mal in diesem Jahr ist die Zahl arbeitsloser Menschen im Herzogtum Lauenburg unter 5.000 gesunken“, sagt Dr. Heike Grote-Seifert, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. Erfreulich aus ihrer Sicht: „Von der Belebung haben alle Personengruppen profitiert. So waren nicht nur weniger Jüngere als im Vormonat ohne Beschäftigung, sondern ebenso weniger schwerbehinderte und ältere Arbeitsuchende sowie Langzeitarbeitslose. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in allen Gruppen rückläufig.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Die hohe Dynamik in diesem Monat zeigt sich auch bei den gemeldeten Stellen. Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind 393 neue Stellen gemeldet worden, 126 mehr als im August. Damit sind aktuell insgesamt 1.465 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Unverändert werden die meisten neuen Mitarbeiter von Unternehmen im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen, Baugewerbe, Handel, verarbeitendes Gewerbe und der Arbeitnehmerüberlassung gesucht.
„Die Betriebe finden in etlichen Bereichen, so zum Beispiel im Handwerk oder im Gesundheitswesen, kaum noch qualifiziertes Fachpersonal in unserer Region. Hier kommt es zu Engpässen bei der Stellenbesetzung. Agentur für Arbeit und Jobcenter empfehlen deshalb, auch Bewerbern eine Chance zu geben, die nicht dem Stellenprofil entsprechen. In diesem Fall können wir die Unternehmen bei der Eingliederung je nach Umfang der Einschränkung und den Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes auf Antrag mit Eingliederungszuschüssen unterstützen“, erklärt Grote-Seifert. „Ebenso kommt die Qualifizierung ungelernter Mitarbeiter innerhalb der Unternehmen in Betracht, um auf diesem Weg zu Fachkräften zu kommen. Auch hier gibt es eine finanzielle Unterstützung von der Agentur für Arbeit.“
Unternehmen, die sich zu Eingliederungszuschüssen oder zu Unterstützung bei der Qualifizierung informieren und beraten lassen möchten, können sich an ihren Ansprechpartner im gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter wenden oder über die kostenfreie Service-Rufnummer 0 800 / 4 5555 20 Kontakt aufnehmen.
Unterbeschäftigung
Von den derzeit 4.990 arbeitslosen Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg sind 539 Schutzsuchende, 54 weniger als im Vormonat. Insgesamt werden von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg aktuell 1.188 geflüchtete Menschen betreut. Der Großteil von ihnen besucht aber einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters und gilt damit nicht als arbeitslos.
Nicht als arbeitslos gezählt werden auch Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht. „Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind“, erläutert die Agenturchefin. Aktuell beträgt ihre Zahl im Kreis Herzogtum Lauenburg 6.748. Dies sind 699 oder 9,4 Prozent weniger als im September des vergangenen Jahres.