Der „Deutsche Aktienindex“ (DAX) ist der Leitindex für die deutschen Wirtschaft. Die 30 größten und liquidesten Aktiengesellschaften Deutschlands sind im DAX indexiert. So repräsentiert der DAX 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften des Landes. Dadurch ist der Deutsche Aktienindex DAS Börsenbarometer für deutsche Anleger.
Definition: Aktienkursindex
„Ein Aktienkursindex ist eine Maßzahl, die die aggregierte Kursentwicklung eines
bestimmten Aktienkorbes zum Berichtszeitpunkt bezogen auf einen Basiszeitpunkt
abbildet.“
Janssen, B. und B. Rudolph (1992): Der Deutsche Aktienindex DAX. Konstruktion und Anwendungsmöglichkeiten. Frankfurt am Main. Seite 2.
Berechnung des DAX
Der DAX stellt die Kursentwicklungen der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften im Vergleich zum Basiszeitpunkt (01.06.1988) dar. Er wird während der Handelszeiten der Börse Frankfurt (09:00 – 17:30) im Sekundentakt berechnet. Die Datengrundlage für den Leistungsindex liefert das elektronische Handelssystem XETRA. Indikator für die Leistung der DAX-Unternehmen ist die Streubesitz-Marktkapitalisierung. In Abhängigkeit von dieser Größe wird eine Gewichtung der DAX-Aktien vorgenommen. So haben einige DAX-Werte eine größere Wirkung auf die Gesamtentwicklung des Leitindex als andere. Diese Berechnung der DAX-Werte, unter Einbezug der unterschiedlichen Gewichtung der DAX-Aktien, basiert auf einer Formel von Ernst Louis Étienne Laspeyres. Der deutsche Ökonom und Statistiker entwickelte bereits 1871 die so genannte Laspeyres’ Formel, welche seit der Einführung des DAX 1988 zur Berechnung des DAX herangezogen wird.
Die DAX Unternehmen
Der DAX stellt die wirtschaftliche Leistung der 30 größten börsennotierten Unternehmen des Landes vereint in einem Index dar. Im letzten Jahr (2018) repräsentierte der DAX eine Marktkapitalisierung in Höhe von 1.033,3 Mrd. €. Die Performance der DAX Unternehmen ist dadurch ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Damit ein Unternehmen im DAX gelistet werden kann, muss es mehrere Voraussetzungen erfüllen:
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Das Unternehmen muss im Prime Standard gelistet sein.
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Die Aktie muss am deutschen Börsenhandelsplatz Xetra gehandelt werden.
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Der Streubesitz muss über 10% liegen.
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Der Unternehmenssitz muss in Deutschland liegen (oder schwerpunktmäßig seinen Handelsumsatz an der Frankfurter Börse erwirtschaften und einen Sitz in der Europäischen Union haben).
Die DAX Familie
Der DAX ist ein Marktbarometer für die Deutsche Wirtschaft und Vergleichsmaßstab für eine Reihe an Finanzprodukten. Neben dem DAX gibt es noch weitere Indizes, welche der DAX Familie zugeordnet werden: MDAX, SDAX und TecDAX.
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MDAX
Der MDAX (Mid-Cap-DAX) ist sozusagen die Zweite Liga der Deutschen Börse. Er listet die 50 nächstgrößeren börsennotierten Unternehmen des Landes. Der MDAX wird seit dem 19.01.1996 erhoben und wurde zur besseren Vergleichbarkeit auf die Indexbasis und das Basisdatum des DAX rückgerechnet. Ab dem 24.09.2018 wird der MDAX um 10 Werte erweitert
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SDAX
Der SDAX (Small-Cap-DAX) listet die 50 nächstgrößeren börsennotierten Unternehmen nach den MDAX-Unternehmen. Der SDAX wird seit dem 21.06.1999 berechnet und wurde ebenfalls auf die Basisdaten des DAX zurückgerechnet. Ab dem 24.09.2018 wird der SDAX um 20 Werte erweitert.
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TecDAX
Der TecDAX ist im Gegensatz zu den anderen DAX-Indizes ein branchenspezifischer Index. Im TecDAX werden ausschließlich Technologieaktien gelistet. Er wird im Grunde genommen aufgrund der gleichen Kriterien erstellt wie die anderen Indizes der DAX-Familie. Der TecDAX wird seit dem 24.03.2014 berechnet. Bisher wurden die Technologiewerte getrennt von den anderen Indizes der DAX-Familie erfasst. Ab dem 24.09.2018 wird diese Trennung aufgehoben. Die Technologiewerte des TecDAX können dann auch in den MDAX und SDAX aufgenommen werden. Diese beiden Indizes wurden dazu um insgesamt 30 Werte erweitert.