Hamburg/Herzogtum Lauenburg (pm). Das Stimmungshoch in der Wirtschaft hält an. Laut der Frühjahrsbefragung von über 2000 Unternehmen in der Metropolregion Hamburg sehen 41 Prozent ihre gegenwärtige Geschäftslage positiv. In Mecklenburg-Vorpommern wird das Geschäftsklima am besten bewertet. Die Exportaussichten sind verhaltener.
In der aktuellen Frühjahrsumfrage bewerten 41,1 Prozent der Befragten die aktuelle Geschäftslage als „gut“, 50,3 Prozent als „befriedigend“ und nur 8,6 Prozent als „schlecht“. Im mecklenburg-vorpommerschen Teil der Metropolregion liegt die gute Beurteilung mit 61,7 Prozent sogar noch höher. Überdurchschnittlich zufrieden sind aktuell unternehmensbezogene Dienstleister und das Baugewerbe.
Bereits im fünften Quartale steigen die Investitionspläne der Unternehmen. 32,2 Prozent planen zusätzliche Investitionen im Inland und über die Hälfte der Unternehmen möchten unverändert investieren. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern rechnen die befragten Unternehmen mit zusätzlichen Investitionen. Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin zu dieser Entwicklung: „Westmecklenburg profitiert von der hervorragenden Auftragslage im Verarbeitenden Gewerbe. Die Unternehmen wollen weiter expandieren und suchen hierfür auch händeringend nach qualifizierten Arbeitskräften.“
Auch die Erwartungen zur Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten fallen optimistisch aus. 22,4 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen von „eher günstigeren“ Geschäftsentwicklungen aus; Im Herbst waren es noch 18,7 Prozent. Einen „eher ungünstigeren“ Geschäftsverlauf erwarten fast gleichbleibend 15,3 Prozent. Die vergleichsweise moderatesten Erwartungen haben die befragten Unternehmen aus Hamburg: Hier erwarten 21 Prozent günstige Bedingungen. Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern schätzen die Lage dagegen mit 23,8 Prozent positiven Erwartungen deutlich optimistischer ein.
Bei der Frage nach der Personalplanung streben 20,9 Prozent der Unternehmen eine Erhöhung ihres Personalbestandes an, 10,4 Prozent rechnen mit einer Reduzierung.
Die Exportaussichten sind verhaltener. Für die kommenden zwölf Monate erwarten ein Drittel der antwortenden Unternehmen ein zunehmendes und 13,8 Prozent ein abnehmendes Exportgeschäft
Während der Trend zur Eintrübung ihre Geschäftserwartungen im Groß- und Einzelhandel anhält, steigen die Aussichten in der Baubranche erneut auf ein neues Rekordhoch. Auch der Konjunkturboom im Handwerk setzt sich weiter fort: 92 Prozent der befragten Handwerksunternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder zufriedenstellend. Mit Optimismus schaut das Handwerk in die nahe Zukunft: 40 Prozent der befragten Handwerksbetriebe erwarten für die kommenden Monate, dass sich ihre Geschäftslage verbessern wird. 57 Prozent gehen von einer gleich bleibenden Entwicklung aus.
Unter den sieben Handwerksgruppen liegt das Bauhandwerk in der konjunkturellen Entwicklung konstant deutlich vorne. Auch die Industrie-Zulieferer legen noch einmal zu, ähnlich wie das KFZ-Handwerk und die Bereiche Gesundheit und Dienstleistung. Lediglich beim Nahrungsmittelhandwerk geht das Geschäftsklima leicht zurück.
Besonders gut wird das Geschäftsklima im Handwerk des niedersächsischen Gebietsteils der Metropolregion Hamburg beurteilt. Dazu Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade: „Wir haben eine absolute Hochkonjunktur im Handwerk. Die Geschäftslage ist hervorragend, die Betriebe sind zunehmend ausgelastet. Viele würden gern zusätzliches Personal einstellen. Aber es wird immer schwieriger, Fachkräfte zu bekommen.“
Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern der Metropolregion Hamburg befragen regelmäßig mindestens zweimal im Jahr ihre Mitgliedsunternehmen nach ihrer aktuellen Geschäftslage und bitten um eine Einschätzung für die kommenden Monate. Daraus ermitteln sie das Geschäftsklima. An der aktuellen Befragung nahmen 1326 Unternehmen aus der gewerblichen Wirtschaft sowie 749 Handwerksbetriebe teil.