Ratzeburg (pm). Biodiversität aktiv gestalten und erlebbar machen lautete das Ziel eines Umweltprojektes der Offenen Ganztagsschule, welches im zweiten Schulhalbjahr mit Unterstützung von Werner Riechers vom BaumPark Ratzeburg durchgeführt wurde. Im Mittelpunkt stand dabei der Schutz von Wildbienen und Wespen, denen die fortschreitende Reduktion ihrer natürlichen Lebensräume massiv zusetzt.
Zum Beginn des Projektes wurde den teilnehmenden Schülern in einem Vortrag, vorgetragen von einer Mitarbeiterin der Domäne Fredeburg, näher gebracht, was eine Welt ohne Bienen bedeuten würde, für die biologische Artenvielfalt und letzten Endes auch für unser Überleben. Das Bienensterben, so wurde im Vortrag deutlich, ist ein Spiegelbild des Zustandes unserer Umwelt und unserer Gesellschaft. Dabei gäbe es Möglichkeiten, auch im Kleinen etwas beizutragen, um diese wertvolle Artenvielfalt unter Bienen- und Wespenvölkern zu erhalten, nämlich neue Lebensräume schaffen.
Werner Riechers demonstrierte dies an sogenannten Nisthilfen für Wildbienen und Wespen und lud die Schülergruppe ein, eigene Nisthilfen anzufertigen und zu errichten. Er konnte dabei zeigen, dass käufliche Insektennisthilfen oftmals fehlerhaft sind, durch die falsche Anordnungen von Materialien und eine mangelnde Verarbeitung. Wie es richtig geht, lernten die Schüler im Werkraum der Grundschule Vorstadt.
Vier Nisthilfen wurden der Anleitung von Werner Riechers gebaut. Dazu mussten hunderte von Löchern in unterschiedlichen Größen in Hartholzpfähle mit gebohrt und anschließend die Bohrlöcher gesäubert und splitterfrei hergerichtet werden, um eine Verletzung beim Bezug durch die Wildbienen und Wespen zu vermeiden. Hierfür wurden spezielle Reinigungsbürsten verwendet. Diese arbeiten erforderten von den teilnehmenden Schüler*innen viel Geduld und damit auch Durchhaltevermögen. Am Ende waren allerdings alle stolz auf das erzielte Ergebnis und auch erfreut über die breite Unterstützung des Projektes. Die Hartholzpfähle wurden von der Domäne Fredeburg gespendet, weitere Materialien vom DRK-Ortsverein Ratzeburg. Die Stadtjugendpflege stellte Bohrmaschinen zur Verfügung.
Den Abschluss fand das Projekt Anfang Mai, als zwischen der Riemannhalle und der kleinen Sporthalle zwei der Nisthilfen aufgestellt wurden. Die übrigen Nisthilfen wurden der Stadt Ratzeburg übergeben. Eine wurde gleich an der neu entstanden Blumenweise neben dem Aqua Siwa aufgestellt. Mit Beginn des neuen Schuljahres im September 2018 soll das in vielerlei Hinsicht erfolgreiche Projekt an der Offenen Ganztagsschule fortgesetzt werden und weitere Nisthilfen entstehen, dann am Standort St. Georgsberg.