Mölln/Kuddewörde (pm). Die Jahreshauptversammlung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Möllner Uhlenkolk stand im Zeichen der Neuwahl des Vorstandes. Mit Birgit Binger wurde ein langjähriges, besonders im Amphibienschutz verdientes Mitglied verabschiedet, dafür kamen aber mit Anette Klingberg aus Hollenbek, Bettina Boll aus Geesthacht, Pascal Hay aus Kühsen und Mathis Hack aus Ratzeburg vier neue Vorstandsmitglieder dazu. Somit ist der gleichberechtigte Vorstand mit zwölf Personen nun komplett besetzt.
Nach den Rechenschaftsberichten unter anderem zu den Themen ELK-Ausbau und Renaturierung des Delvenautales, Mobilität und Verkehr, Stilllegung AKW-Krümmel und Rückbau, Maßnahmen zum Amphibien- und Insektenschutz, Vorstellung der BUND-Seite bei facebook, Veranstaltungen zur Gesundung der Kulturlandschaft und zur Domänenverpachtung wurde der Vorstand einstimmig entlastet. In den Haushaltsplan 2018 wurde nach ausführlicher Diskussion für ein Exposé 1.000 Euro für ein Filmprojekt eingestellt, das den Elbe-Lübeck-Kanal thematisiert und im Jahr 2019 mit einer Rücklage von 27.000 Euro geplant ist.
Vor der Versammlung nahmen zirka 30 Besucher an sechs bereitgestellten Elektrofahrzeugen die Gelegenheit wahr, von den Besitzern informiert zu werden. Anschließend hielt Reinhard Schmidt-Moser, ehemals leitender Mitarbeiter im Kieler Umweltministerium, einen sehr informativen, detaillierten Vortrag zum Thema “Elektromobilität – der bessere Weg?”. Wichtigstes Resümee aus Sicht des Referenten war die Feststellung, dass die CO2-Bilanz eines Elektromobils erheblich günstiger ist als beim Benziner/Dieselfahrzeug. Die vielfach in den Raum gestellte Alternative mit Wasserstoffantrieb oder Brennstoffzelle sah Schmidt-Moser eher kritisch, insbesondere wenn Wasserstoff aus Methan, einem in der Regel fossilen Gas, hergestellt werde.
Etwas günstiger wäre es, wenn Wasserstoff unter Verwendung von Windstrom elektrolytisch aus Wasser gewonnen werde. Beim Brennstoffzellenantrieb sei der Wasserstofftank mit einer Druckbelastung von 700 bar ein Risikofaktor. Batterien seien bis zu drei Mal effizienter als die alternativen Energiegeber. Eine weitere überzeugende Zahl, die für E-Autos spreche: bei einem Verbrauch von 18 Kilowattstunden pro 100 Kilometer würden eine Million E-Autos gerade einmal 0,4 Prozent vom Gesamtstrom verbrauchen. Auch die Fahrleistung per Batteriebetrieb sei für die allgemeine, durchschnittliche Nutzung völlig ausreichend und praktikabel.