Ratzeburg (pm). Dr. Günther Rusch hat sich seit seinen Studienjahren in den 1960er und 70er Jahren in vielfältiger Weise mit nahezu allen Regionen Afrikas befasst; wissenschaftlich, als Berater, Referent und Delegierter von Hilfsorganisationen. In seiner Nebentätigkeit hat er über dreißig Jahre an der Vorbereitung von Auslandstätigen (Entwicklungshelfern, Diplomaten, Praktikanten usw.) mitgewirkt.
Seine Erfahrungen nutzt er jetzt als Dozent an der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus, an zwei afrikanischen Hochschulen sowie in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Seine inhaltlichen Schwerpunkte sind Bildungs- und Umweltfragen in Afrika.Die Ratzeburger Volkshochschule setzt am Dienstag, 8. Mai, um 19 Uhr ihre Vortragsreihe zur politischen Bildung in der katholischen Kirche St. Answer, Fischerstraße 1, mit einem Vortrag von Dr. Günther Rusch zur „Afrikanische Migration im Spannungsfeld von Fluchtursachen und Erwartungshaltungen“ fort.
Die internationale Migrationsforschung spricht von einem pulling und pushing effect. Die Anziehungskraft einer neuen Umgebung wird von vielen unterschiedlichen Faktoren bestimmt. Dem steht der Leidensdruck derjenigen gegenüber, die sich fluchtartig oder mit falschen Vorgaben der angestammten Heimat und ihren lebensbedrohenden Verhältnissen entziehen. Zwischen beiden Migrationsgründen gibt es eine Grauzone. Denn wenn Abwanderung oder Flucht unvermeidlich zu sein scheinen, sollte es zumindest in solche Zielgebiete gehen, wo bessere Lebens- und Erwerbsmöglichkeiten sowie Sicherheit bestehen. Für Afrikaner sind das vor allem die Groß-und Megastädte und Europa. Dr. Günther Rusch versucht als ausgewiesener Afrikakenner einen Einblick in die in Afrika vorherrschenden Migrationsgründe – und folgen zu geben.
Der Vortrag, der im vergangenen Jahr orkanbedingt ausfallen musste, wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. durchgeführt und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei.