Herzogtum Lauenburg (pm). Die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg ist im April weiter gesunken und beträgt jetzt 5.293. Dies sind 105 weniger als im Vormonat. In der Folge sank die Arbeitslosenquote gegenüber März um 0,1 Prozentpunkt auf aktuell 5,2 Prozent. Dies ist die niedrigste Arbeitslosenquote in einem Monat April seit Erhebung der Arbeitslosendaten auf Kreisebene 1997.
Im Vorjahr waren 5.636 Menschen und damit 343 mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag seinerzeit bei 5,5 Prozent. „Der Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg präsentiert sich in guter Verfassung. Die Zahl arbeitsloser Menschen hat weiter abgenommen und die Unternehmen im Kreis Herzogtum Lauenburg suchen unvermindert Mitarbeiter. Sie haben uns in diesem Monat fast 300 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Damit haben wir mit insgesamt 1.191 vakanten Stellen im Bestand im Kreis Herzogtum Lauenburg einen Wert erreicht, der nur knapp unter dem Höchstwert im April des letzten Jahres liegt“, sagt Dr. Heike Grote-Seifert, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg insgesamt um rund sechs Prozent zurückgegangen. Besonders bei arbeitsuchenden jungen Menschen hat sich der große Bedarf der Unternehmen an neuen Mitarbeitern bemerkbar gemacht. Bei ihnen beträgt der Rückgang zum Vorjahr über sechszehn Prozent. „Die Arbeitslosenquote bei den unter 25-jährigen liegt in diesem Monat bei 5,2 Prozent und damit ein Prozent unter der Quote im vergangenen Jahr. Gerade junge Menschen mit einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss profitieren von dem großen Arbeitsplatzangebot“, so die Chefin der Arbeitsagentur. “Gut dreiviertel werden nach ihrer bestandenen Prüfung gleich übernommen oder finden innerhalb eines Monats einen Job. Das sollte für Jugendliche Ansporn sein, ihren Berufsweg mit einer qualifizierten Ausbildung zu beginnen.“
Auch arbeitslose Menschen mit einer Schwerbehinderung haben zuletzt von der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt profitiert. So ist ihre Zahl im Kreis Herzogtum Lauenburg im Durchschnitt der Monate Januar bis April von 359 im Jahr 2017 auf 331 (minus 28 oder 7,8 Prozent) in diesem Jahr gesunken. Aktuell beträgt ihre Zahl 327.
Trotz zunehmender Beschäftigung von Menschen mit einer Schwerbehinderung erfüllen die Betriebe im Kreis Herzogtum Lauenburg aber ihre gesetzliche Beschäftigungspflicht nicht. Vorgabe ist, dass Unternehmen mit 20 und mehr Arbeitsplätzen auf mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigen müssen. Erfüllen sie diese Quote nicht, wird eine Ausgleichsabgabe fällig. Im Jahr 2016 lag die Quote bei 4,2 Prozent (unverändert zum Jahr 2015). Von den 1.164 Pflichtarbeitsplätzen waren 1.053 besetzt. In Richtung der Unternehmen appelliert die Agenturchefin daher: „Nutzen Sie auch das Potential der Arbeitsuchenden mit einer Schwerbehinderung. Über die Hälfte von ihnen haben einen qualifizierten Berufsabschluss. Nicht selten verzichten Betriebe aus Unkenntnis oder wegen unbegründeter Vorurteile auf die Kenntnisse und Fähigkeiten von Menschen mit einer Schwerbehinderung, obwohl diese oft besonders engagiert sind, wenn sie eine Chance bekommen. Lassen Sie sich von uns über das vorhandene Potential informieren und zu eventuellen Fördermöglichkeiten beraten“, so Grote-Seifert.