Mölln (pm). Eine Gruppe von Schülern schweigt im Unterricht für eine Minute. Wovon heutige Pädagogen nur noch träumen können, war für die DDR-Führung in den 50ern ein Albtraum.
Bei einem Kinobesuch 1956 in Westberlin sehen die Abiturienten Theo (Leonard Scheicher) und Kurt (Tom Gramenz) in der Wochenschau dramatische Bilder vom Aufstand der Ungarn in Budapest. Zurück in Stalinstadt entsteht spontan die Idee, im Unterricht eine solidarische Schweigeminute für die Opfer des Aufstands abzuhalten. Doch die Geste zieht viel weitere Kreise als erwartet: Während ihr Rektor (Florian Lukas) zwar zunächst versucht, das Ganze als Jugendlaune abzutun, geraten die Schüler in die politischen Mühlen der noch jungen DDR. Der Volksbildungsminister (Burghart Klaußner) verurteilt die Aktion als eindeutig konterrevolutionären Akt und verlangt von den Schülern innerhalb einer Woche den Rädelsführer zu benennen. Doch die Schüler halten zusammen und werden damit vor eine Entscheidung gestellt, die ihr Leben für immer verändert.
„Das schweigende Klassenzimmer“ erzählt die dramatischen Ereignisse von 1956 nach, bei denen denen 19 Schüler mit einer einfachen menschlichen Geste einen ganzen Staatsapparat gegen sich aufbrachten. Filmstart ist am Freitag und Sonnabend, 13. und 14. April, um jeweils 19.30 Uhr im Augustinum.