Büchen (pm). Zahlreiche Besucher lockte die Podiumsdiskussion der Aktiven-Bürger-Büchen ins Bürgerhaus. Mehr als 60 Besucher sorgten dafür, dass weitere Stühle herangeschafft werden mussten. Einer der Gründe dafür war ein prominenter Gast: Der lauenburgische Bundestagsabgeordnete Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) debattierte mit Bürgermeister Uwe Möller, Bürgermeister a.D. Günter Mund und Markus Räth, Vorsitzender der ABB, unter der Moderation von Jürgen Lempges (ABB).
Den Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals lehnt von Notz ab. Die örtlichen Akteure machten nochmal deutlich, wie wichtig eine funktionstüchtige Brücke für die Region ist. Das Alter der Brücke, die über 25 Jahre halbseitige Sperrung und verkürzte Untersuchungsintervalle sprechen für einen baldigen Planungsbeginn. Von Notz wollte sich nicht festlegen und mit der Forderung nach einer neuen Brücke den Kanalausbau nicht nach vorne bringen. Zur Zeit sieht es so aus, dass eine neue Brücke direkt vom Kanalausbau abhängt. Axel Bourjau (ABB) ernüchternd dazu: „Ich habe mit Verkehrsminister Bernd Buchholz gesprochen. Ohne den Kanalausbau wird es keine neue Brücke geben.“
Zum Thema Windenergie warb von Notz für eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Windenergie muss eine Quelle der Energieerzeugung bleiben und bietet auch wirtschaftliche Chancen. Für Büchen berichtete Markus Räth (ABB): „Die geplanten Windanlagen sind wir auch durch die 1.000 Meter Regelung praktisch los. Es hat sich auch gelohnt, eine Stellungnahme nach Kiel abzugeben. Danke an die Bürger, die sich mit Eingaben beteiligt haben.“
Den Umbau des Bahnhofes zur Mobilitätsdrehscheibe lobte von Notz ausdrücklich. Von Notz sprach sich für die Erweiterung von Aufenthaltsmöglichkeiten aus und möchte die Aktivitäten der ABB für ein erweitertes Angebot unterstützen. Der Moderator Jürgen Lempges wusste von leidvollen Erlebnissen des Bundesvorsitzenden der Grünen, Dr. Robert Habeck, zu berichten. Jürgen Lempges dazu: „Dr. Habeck berichtete von einem Aufenthalt in Büchen auf dem Bahnhof in einer Talkshow. Kalt, windig, wenig gemütlich. Wir wollen als ABB nicht nur für Dr. Habeck bessere Möglichkeiten, sondern für alle Bahnnutzer.“
Günter Mund, Vorsitzender Gewässerunterhaltungsverband, berichtete von der erfolgreichen Renaturierung der Steinau, welche noch weitergeführt werden muss. Finanzielle Sorgen plagen den Verband nicht, denn Bund und EU fördern Renaturierungsmaßnahmen.
Ein weiteres Thema waren die Straßenausbaubeiträge. Bürgermeister Möller dazu: „Die Forderung nach Abschaffung der Beitragserhebung ist Populismus. Straßensanierungen sind ohnehin nicht umlagefähig und es werden Horrorszenarien von Beitragsbescheiden suggeriert.“ Markus Räth (ABB): „Die sachliche Beratung im letzten Finanzausschuss ist zielführend. Daten erheben, welche Straßen sind überhaupt geplant, welche Auswirkungen hat das auf andere Bürger. Das sind alles Fragen, die erörtert werden müssen. Auf auskömmliche Mittel aus Kiel ab 2021 wollen wir uns nicht verlassen. Durchsichtige Wahlversprechen zur Abschaffung ohne zu sagen, wie dies finanziert werden soll, sind nicht unsere Sache.“ Von Notz und Jürgen Lempges (ABB) wiesen auf die derzeitige Erhebung der Beiträge hin. Hier will die ABB eine andere Finanzierung erreichen.
Zum Breitbandausbau hatte Jürgen Lempges (ABB) noch gute Nachrichten zum Abschluss: „Auch „Alt“-Pötrau wird von den Geesthachter Stadtwerken künftig mit Glasfaser versorgt. Das Ziel ist hier erreicht.“