Herzogtum Lauenburg (pm). Eine Arbeitsgruppe der CDU-Kreistagsfraktion hat die Jugendberufsagentur des Kreises Segeberg in Norderstedt besucht. Der Grund: Noch immer verlassen auch im Kreis Herzogtum Lauenburg vergleichsweise zu viele Jugendliche und junge Erwachsene die Schule ohne Schulabschluss, finden keinen Ausbildungsplatz, lösen vorzeitig ihren Ausbildungsvertrag oder brechen ihr Studium ab. Aus verschiedenen Gründen finden sie dann auch nicht den richtigen Weg, um sich eine neue Perspektive zu schaffen. Nicht zuletzt, weil sie sich auch schwer in den diversen unterstützenden Angeboten zurechtfinden.
Weil dies ein soziales und gesellschaftliches Problem ist, dem nicht tatenlos zugesehen werden darf, haben viele Kreise und Städte Jugendberufsagenturen (JBA) gegründet. Unter dem Motto “Niemand soll verloren gehen – jeder wird gebraucht“ bilden dabei die Jobcenter, die Agentur für Arbeit, die Jugendhilfe, die Berufsbildungszentren und die Schulverwaltung eine integrierte, gemeinsame Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Übergang Schule-Beruf mit einem koordinierten Informations-, Orientierungs-, Beratungs-, Hilfs- und Förderangebot.
In Norderstedt hat die JBA vor einem halben Jahr in dem Gebäude der Arbeitsverwaltung ihre Arbeit aufgenommen. Weil dieser Weg für unseren Kreis auch in der Diskussion ist, hat sich die CDU-Arbeitsgruppe am „best-practice“ – Beispiel informiert, um für die anstehenden Beratungen in den politischen Gremien eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu haben. So haben alle Beteiligten die Erfahrung gemacht, dass diese kollegiale und integrierte Betreuung der richtige Weg ist und auch bei den “Kunden“ in der Altersgruppe 15 bis 25 Jahre ankommt. Vor allen Dingen sind auch viele Doppelstrukturen bei der Förderung aufgelöst worden.
Am Ende des Gesprächs, an dem alle Kooperationspartner der JBA teilgenommen haben, stellte Meinhard Füllner fest: „Das wäre grundsätzlich auch ein gutes Konzept für den Kreis. Allerdings müsse jedes Projekt individuell gestaltet werden, unter anderem im Hinblick auf den Standort und die beteiligten Kooperationspartner. So müssten über die Kammern auch die ausbildenden Betriebe vertreten sein. Die CDU werde das Projekt als eines der ersten in der neuen Wahlzeit auf die Tagesordnung setzen.