Rendsburg/Berlin (pm). Für ihr Energie- und Klimaschutzmanagement sind die Gemeinden Appen und Pellworm, die Städte Barmstedt, Fehmarn und Ratekau, die Ämter Berkenthin, Büchen, Hohe Elbgeest und Sandesneben-Nusse sowie der Kreis Herzogtum Lauenburg ausgezeichnet worden. Sie haben erfolgreich an der Seminarreihe zum Energie-und Klimaschutzmanagement (EKM) in Kommunen teilgenommen, die die Deutsche Energie-Agentur (dena) im Auftrag der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) und der Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) veranstaltet hat.
Bei der feierlichen Abschlussveranstaltung in Rendsburg erhielten alle Kommunen die Plakette „Beispielhaft in Schleswig-Holstein für effizientes kommunales Energiemanagement“ sowie eine Urkunde. Die Gemeinde Ratekau wurde darüber hinaus von der dena als Energieeffizienz-Kommune zertifiziert, denn sie hat bereits alle Schritte im Energie- und Klimaschutzmanagement umgesetzt. Ratekau ist die dritte Kommune in Schleswig-Holstein, die diesen Titel tragen kann.
Alle Verwaltungen haben Maßnahmen in mindestens einem der Handlungsfelder Gebäude, Strom, Verkehr und Energiesysteme umgesetzt. Ratekau sanierte mehrere Sporthallen, Kitas und Schulen umfassend energetisch. Zum Management gehören geeignete Organisationsstrukturen, ein energie- und klimapolitisches Leitbild, eine detaillierte Analyse der energetischen Ausgangssituation sowie darauf aufbauende Energiesparmaßnahmen.
„Mit ihrem Engagement für ein effizientes Energiemanagement setzen die Kommunen ein wichtiges Zeichen“, sagte dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp bei der Abschlussveranstaltung. „Sie sparen Energie und Kosten, gehen beim Klimaschutz voran und sind damit ein Vorbild für ihre eigenen Bürger, aber auch für andere Städte und Gemeinden. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Energie- und Klimaschutzziele in Deutschland.“
Im Namen der Landesregierung beglückwünschte Staatssekretär Tobias Goldschmidt aus dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung die Teilnehmer. „Wir freuen uns, dass die EKSH und die SH Netz mit Hilfe der dena die Seminarreihe zum kommunalen Energie- und Klimaschutzmanagement in Schleswig-Holstein umgesetzt haben. Das bringt Energieeffizienz und Klimaschutz in Schleswig-Holstein voran. Besonderer Glückwunsch geht an die Gemeinde Ratekau für die Zertifizierung als dena-Energieeffizienz-Kommune. Ich ermuntere weitere Kommunen im Land, diesem positiven Beispiel zu folgen.“
Stefan Sievers, Geschäftsführer der EKSH sagte: „Wir freuen uns sehr, dass die Workshop-Teilnehmer von der Wissensvermittlung und auch vom gegenseitigen Austausch profitiert haben und nun systematisch Energie einsparen. Die energiebewussten Kommunen in Schleswig-Holstein belohnen wir zusätzlich für ihre herausragenden Projekte mit unserer EnergieOlympiade. In diesem Jahr geht es in eine neue Wettbewerbsrunde. Wir sind schon gespannt auf Beiträge aus den heute ausgezeichneten Kommunen!“
„Die Energiewende stellt uns alle vor neue Herausforderungen“, sagte Markus Echt, Leiter Unternehmensentwicklung bei HanseWerk. „Energieeffizienz ist dabei ein bislang häufig vernachlässigtes – aber wichtiges – Schlüsselthema. Als regionaler Netzbetreiber unterstützen wir die Ämter, Städte und Gemeinden gern dabei, ihre Infrastruktur fit für die Zukunft zu machen. Wir sehen dies als weiteren Baustein in unserer langjährigen, engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit und hoffen, dass dieses Modell auch bald von weiteren Kommunen übernommen wird.“
Seminarreihen und Zertifizierung als dena-Energieeffizienz-Kommune
In Schleswig-Holstein haben kommunale Vertreter in einer Seminarreihe mit zehn Terminen über anderthalb Jahre die Grundlagen für ein kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement gelegt und sich dabei intensiv untereinander ausgetauscht. Die dena hat vergleichbare Seminarreihen bereits in mehreren Bundesländern erfolgreich durchgeführt. 70 Kommunen wenden deutschlandweit das dena-Energie- und Klimaschutzmanagement an, vierzehn Orte sind bislang als dena-Energieeffizienz-Kommune zertifiziert. Neben Ratekau gehören in Schleswig-Holstein seit 2015 die Stadt Schenefeld und seit 2017 der Kreis Steinburg dazu. Die Teilnahme an einer Seminarreihe ist keine Voraussetzung, um die Zertifizierung zu erreichen.
Eine Kommune kann sich als dena-Energieeffizienz-Kommune zertifizieren lassen, wenn sie alle Schritte im Energie- und Klimaschutzmanagement umgesetzt hat. Dazu gehören das Schaffen von Organisationsstrukturen, der Beschluss eines Leitbilds, die Analyse der Ausgangssituation, das Entwickeln sowie Finanzieren und Planen von Maßnahmen sowie deren Umsetzung. Der systematische Ansatz stellt sicher, dass die energetischen Schwachstellen bei Gebäuden, bei der Stromnutzung, im Verkehrsbereich und im Energiesystem aufgedeckt und entsprechend verbessert werden können. In der Regel können Kommunen mit einem Energie- und Klimaschutzmanagement zehn bis 15 Prozent Energie einsparen.
Die Zertifizierung belegt, dass die Kommune das Energie- und Klimaschutzmanagement der dena erfolgreich anwendet und dient damit der Qualitätssicherung. Logo, Schild und Urkunde für die dena-Energieeffizienz-Kommune machen das Engagement nach außen sichtbar.
Nähere Informationen zum Energie- und Klimaschutzmanagement der dena unter www.energieeffiziente-kommune.de