Herzogtum Lauenburg (pm). Das Grundwasser in Schleswig-Holstein gilt auf einer Fläche von 4.500 Quadratkilometer als gefährdet oder als in einem schlechten chemischen Zustand. Hauptursache ist die Belastung mit Nitrat.
Der Kreistag hat im vergangenen Jahr daher beschlossen, auf den kreiseigenen Domänen Gewässerschutzmaßnahmen durchzuführen. Hierzu zählt insbesondere die Gewässerschutzberatung. Die Firma GERIES Ingenieure GmbH aus Gleichen-Reinhausen bei Göttingen hat im Wege einer europaweiten Ausschreibung des Landes Schleswig-Holstein den Auftrag erhalten, im Beratungsgebiet 6 (Südholsteiner Geest und Büchener Sander) diese Gewässerschutzberatungen durchzuführen. Damit fallen die Domänen Fredeburg, Niendorf/St. und Marienwohlde in das Beratungsgebiet. Um eine Vergleichbarkeit der Daten und Empfehlungen zu gewährleisten, konnte die Gesellschaft ebenso für die Gewässerschutzberatung der sechs übrigen Domänen gewonnen werden.
In der ersten Projektphase wurden die Betriebsdaten und Flächen analysiert, die auch die Basis für eine digitale „Bodenformen“-Karte bilden. Hierzu wurden Moorböden, Gewässerrandstreifen, Erosionsflächen und weitere sensible Bereiche ermittelt. In diesem Jahr folgen weitere begleitende Untersuchungen (Nmin-Probeentnahme im Frühjahr/ Herbst, Wirtschaftsdünger- und Grundnährstoffuntersuchung) sowie individuelle Handlungsempfehlungen für jede Domäne.
Parallel hat die Untere Wasserbehörde des Kreises die Gewässerrandstreifen an Verbandsgewässern auf den Domänenflächen identifiziert. Gewässerrandstreifen dienen der Erhaltung und Verbesserung der ökologischen Funktionen der Gewässer. Sie sollen zur Ufersicherung beitragen und Schadstoffeinträge reduzieren.
Alle Domänenpächter haben sich dem Anliegen des Kreistages gegenüber offen gezeigt und streben nun in der zweiten Projektphase die Umsetzung von Maßnahmen an.