Mölln (aa). Zum siebten Mal verlieh die Stadt Mölln und die Gemeinschaftsstiftung Mölln am gestrigen Sonntag (14. Januar) den Ehrenamtspreis für engagierte junge Menschen der Stadt. „Die Stadt Mölln und die Gemeinschaftsstiftung Mölln wollen die Solidarität insbesondere von jungen Bürgerinnen und Bürgern fördern und herausfordern, deshalb verleihen wir alljährlich gemeinsam diesen Preis“, erklärte Stiftungspräsident Wolfgang Engelmann.
Nachdem der Aufruf zur Benennung von engagierten Jugendlichen im vergangenen Jahr ein geringes Echo erzeugte, konnte dieses Mal unter anderem Dank der Medien wieder ein gute Resonanz erzielt werden, wie Engelmann bekannt gab. Zur Preisverleihung vorgeschlagen wurden:
– Maximilian Oesterreich, 16 Jahre alt und von Möllner Sportvereinigung- Tizia Wendorff, 17 Jahre alt und von der Jungen Ev. Gemeinde Mölln vorgeschlagenen
– Juliane Lautz, 18 Jahre alt und vom DRK Ortsverein Mölln vorgeschlagenen
– Bennet Walther, 18 Jahre alt und vorgeschlagen von der DLRG Mölln
Engelmann: „Sie alle sind auf Grund ihrer besonderen Verdienste um das ehrenamtliche Engagement von ihren Vereinen oder Verbänden für diesen Preis nominiert worden und haben unseren Dank und unsere Anerkennung verdient.“
Für Leistungen im Jahr 2017 hat sich die Jury als Preisträger 2018 für Sophie Pasenau entschieden, die die Eule von Wolfgang Engelmann in Empfang nahm. „Sophie ist 20 Jahre alt und seit vielen Jahren an unterschiedlichen Stellen ehrenamtlich engagiert. Bei einem Vorbereitungsgespräch traf ich auf eine junge, aufgeschlossene Frau mit klaren Zielen und schon viel Erfahrung. Unser leider viel zu früh verstorbener Schulsozialarbeiter Hinrich Janssen-Dittmer war ihr erster Mentor im Ehrenamt, zu dieser Zeit war Sophie 14 Jahre alt. Als Mitglied im Jugendkomitee Mölln, hat sie sich für eine aktive Beteiligung von Jugendvertretern an der kommunalen Selbstverwaltung eingesetzt und gehört damit zu den ‚Müttern‘ unseres heutigen Kinder- und Jugendbeirates. Bereits 2013 gehörte sie mit den Möllner Demokratiescouts zu der Gruppe, die für ihr ehrenamtliches Engagement den Deutschen Bürgerpreis für Schleswig-Holstein erhalten hat. Auch die Organisation von jugendpolitisch orientierten Podiumsdiskussionen zur Bundestagswahl 2013 wurde von ihr gestaltet. Schulisch war zunächst die Gemeinschaftsschule Mölln die Heimat und auch hier schon Qualifikation für Bildungs- und Aufklärungsprojekte oder Trainingseinheiten für die Hausaufgabenbetreuung anderer Schüler. Ihr Abitur machte sie am Berufsbildungszentrum Mölln. Auch hier war sie gleich voll eingebunden in die Aktion „Schule ohne Rassismus“. 2014 die Ausbildung zur Jugendgruppenleiterin und mit dieser Qualifikation gleich Betreuerin von Freizeiten bei der Sportjugend und beim Stadtspiel 2015 und 2017“, hob Engelmann die Verdienste der Preisträgerin hervor. Zudem sei sie Mitbegründerin der Kultur-Community, dem Jugendkulturbeirat der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Mit Unterstützung der Stiftung ist es den Jugendlichen gelungen, das Pegasus Open Air Festival ins Leben zu rufen und damit viel Beachtung zu finden. Auch die Organisation von Poetry-Slam-Veranstaltungen gehört zum Wirkungsfeld.
„Unsere diesjährige Preisträgerin zeichnet sich durch Kontinuität und Beharrlichkeit aus, aber auch durch Organisationstalent und tollen Art von Fokussierung, mit der sie sich für die Interessen ihres Umfelds, ihrer Umwelt, ihrer Altersgruppe einsetzt und dabei hohen Nutzen für die Gemeinschaft erzielt. Rundum: eine würdige Preisträgerin“, sagte Engelmann weiter.
In seiner Rede monierte Wolfgang Engel fehlende Freiräume für ehrenamtliches Wirken für Jugendliche: „Trotz der hohen Wertschätzung, die dem Ehrenamt von Politik und Gesellschaft entgegengebracht wird, werden die Freiräume für selbstbestimmte Zeiten von Kindern und Jugendlichen immer kleiner. Es fehlen Maßnahmen die in Zeiten von G 8, Ganztagsschule und Bachelorstudium die Vereinbarkeit von Ehrenamt mit Schule, Hochschule und Ausbildung verbessern. Wer ehrenamtliches Engagement wünscht, muss dafür auch die notwendigen Rahmenbedingungen sicherstellen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist eine Kultur der gesellschaftlichen Anerkennung von Ehrenamt. Punktuell durch eine Ehrung, wie wir sie heute vornehmen, vor allem aber durch eine Wertschätzung, die sich in spürbaren Erleichterungen und Freiräumen für ehrenamtliches Engagement äußert. Hier sind unter anderem alle politisch Verantwortlichen, aber auch die Chefs der Firmen gefragt.“
Hintergrund
Der zu verleihende Preis – eine Eule – wurde von dem Möllner Künstler und Bildhauer Hans-Werner Könecke extra für diesen Zweck kostenlos entworfen und gestaltet. Dazu wird durch die Gemeinschaftsstiftung dem Preisträger ein Geldpreis in Höhe von 500 Euro überreicht. Der Preisträger kann über die Verwendung dieses Betrages innerhalb seiner Ehrenamtsorganisation bestimmen.