Mölln (aa). Am gestrigen Sonntag (12. Januar) wurde zum dritten Mal in Folge durch die Gemeinschaftsstiftung Mölln sowie die Stadt Mölln der Ehrenamtspreis für engagierte Jugendliche in Form einer Eule verliehen. Nach Ercan Kök (2012) und Jan Frederik Schlie (2013) heißt der diesjährige Preisträger Thilo Fokuhl.
„Der Aufruf zur Benennung von engagierten Jugendlichen hatte dieses Mal eine große Resonanz und so hatte die Jury richtige Arbeit bei der Auswahl“, erklärte der Stiftungsvorsitzende Wolfgang Engelmann. Zur Würdigung aller anderen vorgeschlagenen Kandidaten nannte er auch deren ehrenamtliches Engagement. Diese waren Hanna Hüllweck vom Marion-Dönhoff-Gymnasium, Marcel Krall vom Lebenshilfewerk Kreis Herzogtum Lauenburg, Torben Willhöft von der Freiwilligen Feuerwehr Mölln, Kai Klimenko vom Marion-Dönhoff-Gymnasium und der katholischen Kirchengemeinde, Lena Lewinski vom Marion-Dönhoff-Gymnasium, Deike Dinter von der MSV und Denise Sabrina Heßdörfer von der MSV. „Sie alle haben unseren Dank und unsere Anerkennung verdient“, sagte Engelmann, bevor er den diesjährigen Preisträger Thilo Fokuhl ausführlich vorstellte.
So heißt es in Wolfgang Engelmanns Laudatio: „Thilo Fokuhl ist am 1.7.1995 geboren und setzt sich seit mehreren Jahren überdurchschnittlich für seine Mitmenschen in Mölln ein. Sowohl für die katholische als auch für die evangelische Kirchengemeinde, für den NABU Mölln und den Verein Miteinander leben zeigt er ehrenamtliches Herz. In der Schülervertretung der Gemeinschaftsschule Mölln war er als Klassensprecher und Schulsprecher aktiv. Ein Schwerpunkt seines Wirkens liegt im musikalischen Bereich – er singt im Chor und spielt verschiedene Instrumente, wobei er das von seinem Opa übernommene Akkordeon als seine Leidenschaft bezeichnet. Nach dem Abschluss der Gemeinschaftsschule macht er jetzt eine Ausbildung zum sozialpädagogischen Assistenten. Auf die Frage nach dem weiteren beruflichen Weg leuchten die Augen und er sagt: „Ich weiß es noch nicht genau, denn ich verspüre zunächst den Drang in die große weite Welt, hier möchte ich noch etwas tolles nachholen, was meine Geschwister mir vorgelebt haben“.
Seit 2012 bemüht sich Thilo verstärkt um Kinder- und Jugendbeteiligung in Mölln. So war er Teilnehmer der kreisweiten Aktion „Platz da“ und hat als lebensgroßer Pappkamerad seiner Forderung „§ 47 f GO-SH: Wir wollen, Ihr müsst – beteiligt uns!“ Nachdruck verliehen. Nach der Möllner Demokratiewerkstatt ist er Gründungsmitglied des Möllner Jugendkomitees. Heute ist er entschiedener und entscheidender Motor der Kinder- und Jugendbeteiligungsbewegung in Mölln. Er richtete den „JungenTisch Mölln“ mit aus und zu den Kommunalwahlen wurden jugendpolitische Forderungen vor seinem Konterfei kreisweit plakatiert. Zur Bundestagswahl moderierte er jugendpolitisch orientierte Podiumsdiskussionen mit den Bundestagskandidaten. Thilo ist einer der Möllner Demokratiescouts, die 2013 für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Deutschen Bürgerpreis für Schleswig-Holstein ausgezeichnet wurden. Die Darstellung seines Engagements ließe sich fortsetzen, aber mein zeitlicher Rahmen ist begrenzt.
Thilo stellt für sich selbst fest, dass ihm das politische, ehrenamtliche Engagement sozusagen in die Wiege gelegt wurde. Auch seine Eltern, Doris und Peter Fokuhl, sind in der Ehrenamtsszene der Stadt Mölln wohlbekannte Größen und so ist Thilo mit dem Verein Miteinander leben, dem NABU, der Waldjugend und der jährlichen Müllsammelaktion aufgewachsen. Das Vorleben des Elternhauses hat geprägt. In einem persönlichen Vorgespräch zur Preisverleihung nennt Thilo unseren Möllner Streetworker Axel Michaelis seinen Mentor – kann es für einen Hauptamtlichen in der Jugendarbeit ein größeres Lob geben?“
„Es ist schön, für das persönliche Engagement auch entsprechende Anerkennug zu bekommen“, bedankte Thilo Fokuhl im Anschluss und hob nochmals seine Eltern und Axel Michaelis als seine Haupteinflüsse hervor. Er stellte klar, dass er kein Einzelkämpfer sei. „Allein hätte ich das nicht geschafft. Überall stecken viele weitere Menschen hinter“, zählte Fokuhl unter anderem Workshopleiter und auch seine Mitstreiter vom Jugendkomitee Mölln auf, denen er ebenfalls seinen Dank aussprach.
Hintergrund
Der zu verleihende Preis – eine Eule – wurde von dem Möllner Künstler und Bildhauer Hans-Werner Könecke extra für diesen Zweck kostenlos entworfen und gestaltet. „Einen Dank an den Künstler, zeigt er doch damit seine Verbundenheit zu unserer liebenswerten Stadt“, erklärt Wolfgang Engelmann. Dazu wird durch die Gemeinschaftsstiftung dem Preisträger ein Geldpreis in Höhe von 500 Euro überreicht. Der Preisträger kann über die Verwendung dieses Betrages innerhalb seiner Ehrenamtsorganisation bestimmen. Engelmann: „Damit bindet sich die Gemeinschaftsstiftung in das Gemeinwohl ein und zeigt, dass es unter dem Motto „Von Möllnern – für Mölln“ gute Ansätze gibt. Unter uns sind bestimmt Menschen, die darüber nachdenken, wem sie ihr Vermögen später einmal vererben. Eine Zustiftung zur Gemeinschaftsstiftung ist ein auf Dauer angelegtes Engagement. Gerne stehen die Vorstandsmitglieder für Gespräche zur Verfügung.“
Weitere Infos zur Gemeinschaftsstiftung Mölln unter www.gemeinschaftsstiftung-moelln.de.