Salem (gb). Der LandFrauenVerein Ratzeburg und Umgebung hat in Kooperation mit dem „Salemer Dialog“ am Sonntag, 16. November, den Auftakt für die „Orange Days“ 2025 (25. November – 10. Dezember) gegeben. In dieser Auftaktveranstaltung wurde gemeinsam über Diskriminierung sowie Gewalt gegen Frauen und Mädchen diskutiert.
Rund 50 Besucherinnen und Besucher verfolgten aufmerksam die Beiträge auf dem Podium. Hilke Ramm, Vorsitzende des LandFrauenVereins, und Barbara Kliesch vom Salemer Dialog betonten in ihrer Begrüßung, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen alle Gesellschafts- und Bildungsschichten durchdringt – unabhängig von Nationalität oder Religion.

„Gewalt gegen Mädchen und Frauen im häuslichen Umfeld ist ein strukturelles Problem. Die Gründe dafür liegen oftmals im in einem Männlichkeitsbild, dass ein Anspruchsdenken gegenüber Frauen erst ermöglicht. Für uns LandFrauen ist das nicht hinnehmbar“, sagte Hilke Ramm, Vorsitzende des LandFrauenVereins in ihrer Begrüßungsansprache.
In Deutschland, so wurde ausgeführt,
- passiert nahezu täglich ein Femizid;
- tötet etwa alle zwei Tage ein Mann seine (Ex-)Partnerin;
- erleben 63 % der politisch engagierten Frauen digitale Gewalt;
- haben 90 % der jungen Frauen starke bis extreme Angst, wenn sie nachts auf unbekannte Männer treffen.
Auf dem Podium berichtete Rainer Voss, ehemaliger Bürgermeister von Ratzeburg, von der Einrichtung einer Frauenberatungsstelle in der Stadt. Er erinnerte daran, dass der Soroptimist Serviceclub bereits 2007/08 um einen anonymen Beratungsraum für Frauen in Not gebeten hatte – und er als Bürgermeister dies sofort befürwortet hatte. Bis heute ist diese Beratungsstelle fest im städtischen Haushalt verankert. Sie ist unter der Telefonnummer 04151 – 8 13 06 erreichbar.
Janine Ringel und Susanne Keller schilderten die Arbeit des Vereins „Hilfe für Frauen in Not“, der unter anderem das Frauenhaus Schwarzenbek betreut. Lydia Heinken vom „Weißen Ring“ erklärte die Unterstützungs- und Beratungsangebote für Kriminalitätsopfer. Nils Stühmer vom Verein KAST berichtete über seine Arbeit mit Tätern: Ein Drittel der Männer komme freiwillig in Therapie, die übrigen auf der Grundlage von Auflagen oder Gerichtsurteilen.
In den anschließenden Dialogrunden hatten die Gäste die Möglichkeit, sich gezielt über Unterstützungsmöglichkeiten und Beratung zu informieren.

Eine Kooperation des Sozialverband Deutschland (SoVD) mit dem Burgtheater Ratzeburg hat eine Veranstaltung zu dem Thema organisiert. Gemeinsam präsentieren die beiden Institutionen am Sonnabend, 29. November 2025 den Film „Bombshell – Das Ende des Schweigens“. Anlässlich der Matinee stellen verschiedene Organisationen ihre Arbeit im Foyer des Burgtheaters vor, es gibt ein Häppchen-Büffet und einen Sektempfang. Eingeladen sind alle Interessierten, der Eintritt ist frei! Beginn der Matinee ist um 10 Uhr, der Film startet gegen 11.30 Uhr.











