Breitenfelde (pm). Auf dem Kreisparteitag der SPD-Herzogtum-Lauenburg in Breitenfelde wurde ein neuer Kreisvorstand gewählt. Mit großer Mehrheit bestätigten die Delegierten Cira Ahmad und Hinnerk Bruhn erneut als Doppelspitze des Kreisverbandes. Beide hatten den Vorstand vor zwei Jahren erstmals in dieser neuen Form übernommen und blicken nun motiviert auf die kommenden Jahre.
„Die letzten zwei Jahre haben mir gezeigt, dass es wichtiger denn je ist, Flagge zu zeigen und zu kämpfen – für eine gute Gesundheitsversorgung, für Bildung und für mein Herzensthema: bezahlbares Wohnen. Unser Kreis braucht eine starke sozialdemokratische Stimme. Und wir sind da“, betonte Cira Ahmad in ihrer Rede.
„Die Wiederwahl ist ein Zeichen für Kontinuität in der Kreis SPD. Persönlich stehe für die Stärkung unsrer Ortsvereine und für eine gute Aufstellung zur Landtagswahl 2027.“, ergänzte Hinnerk Bruhn.
Es ging aber nicht allein um Wahlen, sondern auch aktuelle Geschehnisse im Kreis waren Gegenstand des Parteitages. So hat sich der Kreisparteitag der SPD-Herzogtum Lauenburg geschlossen und unmissverständlich für den Erhalt des Geesthachter Krankenhauses ausgesprochen. Auf Initiative der SPD Geesthacht brachte Petra Burmeister, Fraktions-vorsitzende der SPD Geesthacht, einen entsprechenden Antrag ein. Die Delegierten betonten die herausragende Bedeutung des Standorts für die medizinische Versorgung im Kreis sowie für angrenzende Regionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Die SPD fordert den Kreistag auf, sich eindeutig zum Fortbestand des Krankenhauses inklusive Geburtsklinik und stationärer Notfallversorgung zu bekennen. Zudem soll der Kreistag Chancen und Risiken einer möglichen Rekommunalisierung durch Kreis und Stadt Geesthacht prüfen.
Vom zuständigen Ministerium für Justiz und Gesundheit verlangt der Kreisparteitag, die Zukunft des Hauses durch eine verbindliche Aufnahme in den Krankenhausbedarfsplan zu sichern – und zwar mit den Leistungsgruppen, die laut Sanierungskonzept im ersten Insolvenzverfahren notwendig waren.
Besonders hervorgehoben wird die Bedeutung der Geburtshilfe, die alle Anforderungen erfüllt, überregional ausgezeichnet ist und im Südkreis dringend benötigt wird. Sie müsse ausgebaut und dauerhaft gesichert werden. Gleiches gilt für die stationäre Notfallversorgung, deren Wegfall zu erheblichen Risiken für Patientinnen und Patienten sowie zu steigenden Kosten im Rettungsdienst führen würde.
Die SPD verweist zudem auf die klaren Beschlüsse der Stadtvertretungen in Lauenburg, Büchen und Schwarzenbek, die sich deutlich zum Standort und seinem bisherigen Versorgungsauftrag bekannt haben. Die vom aktuellen Eigentümer angestrebte Reduzierung des Hauses auf Geriatrie und Psychiatrie lehnt der Kreisparteitag entschieden ab: Diese Pläne seien renditegetrieben und orientierten sich nicht am Bedarf der Menschen in der Region.
Abschließend sprach der Kreisparteitag allen Beschäftigten seinen großen Dank aus. Ihr hoher Einsatz trotz der erneuten Unsicherheiten verdient höchste Anerkennung. Gleichzeitig betont die SPD, dass der Erhalt aller Arbeitsplätze am Standort in Geesthacht nicht aus dem Fokus geraten darf.
Einen bundespolitischen Einblick gab die örtliche Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer. Sie berichtete von den Herausforderungen in der Regierungskoalition, in der zwar hart, aber nach Maßgabe des Respekts verhandelt werde. Gleichzeitig brachte sie gute Nachrichten für die Region mit: Drei Standorte des Technischen Hilfswerks (THW) im Kreis Herzogtum-Lauenburg sollen jeweils mit 15 Millionen Euro unterstützt werden – eine bedeutende Stärkung für die regionale Infrastruktur und Einsatzfähigkeit.
Dr. Nina Scheer wurde auch, wie schon zwei Jahre zuvor, zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, als weiterer stellvertretende Vorsitzender wurde der Ratzeburger Dennis Haase in den Vorstand entsandt.
Ein besonderer Höhepunkt des Parteitags war der Besuch von Ulf Kämpfer, frisch gekürter Spitzenkandidat der SPD Schleswig-Holstein für die Landtagswahl 2027. In einer leidenschaftlichen und motivierenden Rede zeichnete Kämpfer klare Perspektiven für eine sozialdemokratisch geführte Landesregierung und übte deutliche Kritik an der derzeitigen schwarz-grünen Landesregierung. Seine pointierten Worte und sein kämpferischer Auftritt wurden von den Delegierten mit anhaltendem, stehendem Applaus gewürdigt.
Die Stimmung im Saal war positiv, entschlossen und hochmotiviert. Der Kreisparteitag machte deutlich: Die SPD-Herzogtum-Lauenburg schaut geschlossen, selbstbewusst und mit klaren Zielen in die kommenden Jahre.










