Ratzeburg (pm). Im November heißt es wieder: Bärte wachsen lassen für die Männergesundheit! Der internationale Aktionsmonat Movember möchte auf Themen aufmerksam machen, über die Männer noch zu selten sprechen – vor allem, wenn es um den Gang zum Urologen geht. Im Mittelpunkt stehen Erkrankungen wie Prostatakrebs, Hodenkrebs sowie Fragen rund um die sexuelle und psychische Gesundheit des Mannes.
„Viele Männer kommen erst dann in die Praxis, wenn Beschwerden bereits bestehen. Dabei ist die Früherkennung entscheidend – insbesondere bei Prostata- und Hodenkrebs“, betont Dr. Christian Tiemer, Oberarzt für Urologie im AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg. „Regelmäßige Vorsorge kann Leben retten – und sie ist einfacher, als viele denken.“

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland. Ab dem 45. Lebensjahr (bei familiärer Vorbelastung früher) empfehlen Urologen eine jährliche Vorsorgeuntersuchung, die eine Tastuntersuchung und bei Bedarf einen PSA-Test umfasst. Früh erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut.
Hodenkrebs tritt hingegen überwiegend zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Ein einfacher Selbstcheck kann helfen, Veränderungen früh zu bemerken. „Am besten tastet man die Hoden einmal im Monat ab, idealerweise nach dem Duschen“, erklärt Dr. Christian Tiemer. „Verhärtungen, Knoten oder Größendifferenzen sollten immer ärztlich abgeklärt werden.“
Neben der Krebsfrüherkennung betonen Fachärztinnen und Fachärzte auch die Bedeutung von Bewegung, ausgewogener Ernährung und mentaler Gesundheit. Themen wie Stress, Erektionsstörungen oder Libidoverlust sind keine Tabus, sondern behandelbare medizinische Anliegen. Diesen ganzheitlichen Ansatz verfolgt auch das AMEOS Reha Klinikum Ratzeburg: Hier werden Rehabilitandinnen und Rehabilitanden nach gut- oder bösartigen urologischen Erkrankungen umfassend medizinisch und therapeutisch begleitet. In der Reha haben Betroffene die Möglichkeit, offen über ihre Sorgen zu sprechen und gezielte Unterstützung zu erhalten – mit dem Ziel, trotz der Erkrankung ein aktives und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Ziel des Movember ist es, Themen der Männergesundheit offen und ohne Scham in die Gesellschaft zu tragen. Movember-Teilnehmer lassen im November einen Schnurrbart wachsen und werden damit zu Botschaftern für Männergesundheit. Unter dem Hashtag #Movember werden weltweit Spendenaktionen, Aufklärungskampagnen und Vorsorgeaufrufe geteilt. „Ob mit oder ohne Bart – wichtig ist, dass Männer Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen“, so Dr. Tiemer. „Ein kurzer Termin beim Urologen kann viel Klarheit schaffen und im Ernstfall Leben retten.“












