Ratzeburg (aa). Der Erweiterungsbau des Kreishauses in der Barlachstraße 2 nimmt sichtbar Gestalt an. Am Donnerstag (9. Oktober) wurde in Anwesenheit von Kreistagsabgeordneten, den Architekten, dem Rohbauer sowie Mitarbeitern der Kreisverwaltung der Grundstein gelegt. Aufgrund der angespannten Haushaltssituation des Kreises fand die Veranstaltung ohne festliche Umrahmung statt.
Die Arbeiten an dem Großprojekt verlaufen derzeit planmäßig. „Es sieht aktuell so aus, dass wir den Zeitplan halten können“, erklärte Landrat Christoph Mager den rund 50 Anwesenden. Die Erdarbeiten sind abgeschlossen, Rigolen und Leitungen wurden verlegt, und die ersten Wände stehen bereits. Mit dem Neubau reagiert der Kreis Herzogtum Lauenburg auf den gestiegenen Raumbedarf seiner Verwaltung. Ziel ist es, die bislang auf mehrere Standorte in Ratzeburg verteilten Fachdienste künftig wieder zentral unter einem Dach zu vereinen.

Der fünfgeschossige Bau mit Staffelgeschoss wird architektonisch an das bestehende Kreishaus anschließen. Das Flachdach erhält eine Begrünung sowie Photovoltaikanlagen. Im Inneren entstehen insgesamt 115 Arbeitsplätze sowie 32 Reservearbeitsplätze durch mögliche Nachverdichtungen. Vorgesehen ist die Unterbringung mehrerer zentraler Fachdienste, darunter Finanzen und Organisation, Personal und Zentraler Service, Gebäudemanagement, Katastrophenschutz, Amtsvormundschaft und Kinderschutz, Regionalentwicklung, Verkehrsinfrastruktur sowie Abfall- und Bodenschutz. Mager sprach zudem von ansprechenden Räumen, modernen Sicherheits- und Energiestandards sowie einer freundlichen und angenehmen Arbeitsatmosphäre.
Neben Büroflächen entstehen in den beiden Untergeschossen 24 zusätzliche Pkw-Stellplätze und bis zu 100 Fahrradstellplätze. Herzstück des Neubaus wird der zweigeschossige Kreistagssaal, der mit großen Fensterflächen einen Blick in Richtung Küchensee eröffnet.
Die Kosten für den Neubau sind mit 23 Millionen Euro Baukosten zuzüglich fünf Millionen Euro Baunebenkosten veranschlagt. Das entspricht etwa einem Drittel des Gesamtbudgets des Sanierungs- und Erweiterungsprojekts, das insgesamt 72,5 Millionen Euro umfasst. Die Fertigstellung ist bis Ende 2027 vorgesehen. „Dieser Erweiterungsneubau ist das kleinere der Bauvorhaben. Das größere ist doe Sanierung des Bestandsgebäudes“, so Mager abschließend. Hier läuft aktuell der Rückbau an, nachdem die Kreisverwaltung in den letzten Wochen vorübergehend im ehemaligen Hauptgebäude der Kreissparkasse Quartier bezogen hat.