Herzogtum Lauenburg (pm). Nach zwei Monaten, in denen die Arbeitslosigkeit gestiegen war, gibt es im September eine Entspannung am Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg. Die Zahl arbeitsloser Menschen ist um 146 zum Vormonat gesunken. Insgesamt sind jetzt 5.887 Menschen bei den Agenturen für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Durch den Rückgang ist die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkt gegenüber August auf jetzt 5,3 Prozent in diesem Monat gesunken.
Im vergangenen Jahr waren im September 5.844 Menschen und damit 43 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit ebenfalls bei 5,3 Prozent.
„Die typische Herbstbelebung nach den Ferien hat für einen deutlicheren Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vormonat gesorgt. Es haben sich wieder mehr Menschen in eine Erwerbstätigkeit abgemeldet, auch hat der Ausbildungsbeginn im September für eine Entlastung bei den unter 25-Jährigen gesorgt. Die Anzahl der jüngeren Arbeitslosen ist im Vormonatsvergleich um 38 und damit überproportional um 5,1 Prozent zum Gesamtrückgang (minus 2,4 Prozent) gesunken. Trotz des etwas deutlicheren Rückgangs in diesem Monat verharrt die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg auf einem erhöhten Niveau von weiterhin über 5.800. Insoweit bleibt der Arbeitsmarkt unter dem Einfluss der stagnierenden Konjunkturlage“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten und ergänzt: „Jobsuchende, insbesondere die, die keinen Berufsabschluss haben, können ihre Chancen auf eine neue Beschäftigung durch Qualifizierung und Weiterbildung verbessern. Unverändert werden für mehr als drei Viertel der zu besetzenden Stellen neue Mitarbeitende gesucht, die eine abgeschlossene Ausbildung oder höhere Abschlüsse mitbringen. Dazu kommt, dass sich die Anforderungen am Arbeitsmarkt durch den Strukturwandel und die Digitalisierung verändern. Anpassungsqualifizierungen oder das Nachholen eines Ausbildungsabschlusses erhöhen die Erfolgsaussichten, einen neuen Job zu finden. Wir als Agentur für Arbeit wie auch das Jobcenter Herzogtum Lauenburg unterstützen bei anfallenden Lehrgangs-, Fahrt- und Kinderbetreuungskosten.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im September 178 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden, 64 weniger als im August. Insgesamt sind 1.308 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, zwei oder 0,2 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 284 Stellen weniger (minus 17,8 Prozent).
„Der Personalbedarf in den Lauenburger Unternehmen ist in diesem Jahr in der Tendenz rückläufig. Die Abstände zu den Stellenbeständen im Vorjahr nehmen derzeit von Monat zu Monat stetig zu – waren es im März 2025 noch 66 Stellen weniger zum Vorjahr, sind es aktuell 284 weniger Jobangebote. Auch hier bildet sich die anhaltende schwache Konjunktur ab“, so Wieczorek. “Bei der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollten die Personalverantwortlichen trotzdem alle Potentiale mit in den Fokus nehmen, seien es Menschen ohne Berufsabschluss, die dann in der neuen Beschäftigung qualifiziert werden, Menschen mit einer Behinderung, ältere Jobsuchende oder Wiedereinsteigende. In vielen Fällen können wir ihre Einstellung und Beschäftigung unterstützen.“
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.261, dies sind 197 Personen weniger als im Vormonat. Die Unterbeschäftigungsquote ist damit im September um 0,1 Prozentpunkt gesunken und liegt jetzt bei 6,5 Prozent. Im Vorjahresmonat betrug sie 6,7 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine berufsvorbereitende Maßnahme der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.