Lauenburg/Hohnsdorf (pm). Sechszehn Ingenieur- und Fachbüros haben im Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) und der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) über mehrere Jahre Untersuchungen durchgeführt: Es wurde ausgewertet, welche Trasse nach Abwägung aller Kriterien die beste Variante für eine neue Elbquerung zwischen der schleswig-holsteinischen Stadt Lauenburg und der niedersächsischen Gemeinde Hohnstorf ist. Am 1. Oktober 2025 wurde den Interessierten nun das Ergebnis bei der achten Informationsveranstaltung im Sportzentrum Hohnstorf ausführlich vorgestellt.
Dazu betonte Britta Lüth, stellvertretende LBV.SH-Direktorin: „Zwei nicht weit voneinander entfernte, in einem Korridor liegende Varianten stehen für eine neue Elbquerung fest. In der Gesamtbewertung liegen beide Linienführungen gleich auf. Wir wollen deshalb noch einmal die Bevölkerung befragen, welche Hinweise sie uns mit Blick auf den Vorzugskorridor geben kann“. Dem Publikum im Saal und vor den heimischen PCs und Endgeräten wurden die beiden Varianten umfassend vorgestellt. Dabei konnten Interessierte den Planerinnen und Planern erneut live vor Ort oder im Chat Fragen stellen. Bei der Veranstaltungen waren bis zu 140 Teilnehmende vor Ort und bis zu 220 Menschen digital dabei.
Umfassend untersucht
Das derzeitige Ergebnis basiert auf den vielfältigen Fachuntersuchungen der Bereiche Umwelt, Wirkungen im Raum, verkehrliche Beurteilung, Entwurfs- und sicherheitstechnische Beurteilung sowie Wirtschaftlichkeit und Eigentumsverhältnisse. Ebenfalls vorgestellt wurde die bevorzugte Bauwerksart: Es wird eine neue Brücke für Straße und Radweg. Die neue Brücke wird im Vorzugskorridor entweder unmittelbar westlich oder östlich der Bestandsbrücke verlaufen und Hohnstorf und Lauenburg miteinander verbinden.
Beteiligung der Bevölkerung ist nun gefragt
Die Bürgerinnen und Bürger haben jetzt bis Ende Oktober 2025 die Möglichkeit, per Mail an lauenburg.elbquerung@lbv-sh.landsh.de Hinweise zum Vorzugskorridor zu geben. Die Entscheidung, welche der beiden in Frage kommenden Varianten im Vorzugskorridor gewählt wird, fällt das Bundesverkehrsministerium im ersten Halbjahr des kommenden Jahres.
Hintergrund
Seit über 70 Jahren verbindet die Elbquerung bei Lauenburg die Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein als kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke. Das bestehende Bauwerk befindet sich im vollständigen Eigentum der Deutschen Bahn. Im Zuge einer Bauwerksprüfung wurden Mängel an der Brücke festgestellt. Um auch zukünftig die Verfügbarkeit der Infrastruktur gewährleisten zu können, planen die Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen im Auftrag des Bundes ein Ersatzbauwerk für die Straßenverbindung. Aufgrund der räumlichen Nähe wurden der Neubau der Elbquerung und die Ortsumgehungen bei Lauenburg gemeinsam betrachtet. Geprüft wurden sowohl Trassenverläufe in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Bauwerk als auch weitere Varianten wie Elbquerungen westlich und östlich von Lauenburg bzw. Hohnstorf.
Wichtige Informationen
Alle Informationen sind unter www.schleswig-holstein.de/elbquerung-lauenburg dauerhaft abrufbar. Unter anderem ist dort der gesamte Videomitschnitt der Informationsveranstaltung veröffentlicht. Weitere Dokumente wie das Wortlautprotokoll stehen dort zeitnah ebenfalls zum Download zur Verfügung.